Vereinsliquidierung vorerst abgewendet „Gibt es zu wenige Übungsleiter, verlieren wir Kurse. Und das ist damit verbunden, dass Mitglieder den Verein verlassen.“
Der Isselburger TV bleibt bestehen, weil sich neue Vorstandsmitglieder gefunden haben. Aber die Situation ist weiterhin prekär.

von Frithjof Nowakewitz

Isselburg Der Worst Case ist abgewendet, der Isselburger TV wird nicht aufgelöst. Das ist das Ergebnis der Mitgliederversammlung, die am Samstagnachmittag in der Isselschule stattfand. Es fanden sich doch noch Personen, die die Vorstandsarbeit zukünftig übernehmen wollen.

Zu Beginn der Versammlung machten der Vorsitzende Tobias Kurbjuhn und die Geschäftsführerin Sandra Sprick die aktuell prekäre Lage deutlich. Es fehlen Mitglieder, die sich im Vorstand engagieren. Die Geschäftsführerin wird ihre Position im kommenden Jahr aufgeben. Da sie gleichzeitig die Position der Kassenwartin bekleidete, wären beide Positionen im kommenden Jahr unbesetzt. Damit wäre der Vorstand nicht mehr handlungsfähig. Es galt also, Mitglieder zur Vorstandsarbeit zu bewegen. Dies ist im Hintergrund wohl gelungen, denn auf der Versammlung konnte der zweite Vorsitzende Josef Baten verkünden, dass die im kommenden Jahr vakanten Positionen mit Liliane Caninenberg als Geschäftsführerin und Ewald Bücker als Kassenwart neu besetzt werden können. Somit hätte der Verein in Verbindung mit dem Vorsitzenden Tobias Kurbjuhn und seinem Stellvertreter Josef Baten einen personell handlungsfähigen Vorstand. Bestätigt werden muss das alles noch bei der nächsten Mitgliederversammlung im kommenden Jahr.

Somit ist Problem eins wohl gelöst. Allerdings drückt der Schuh noch an ganz anderer Stelle. Die Mitgliederzahlen sinken – aktuell sind es rund 400 – und es fehlen Übungsleiter. Noch Geschäftsführerin Sandra Sprick ließ keinen Zweifel daran, dass die Situation ähnlich dramatisch ist wie die vorherige Vorstandssituation. „Gibt es zu wenige Übungsleiter, verlieren wir Kurse. Und das ist damit verbunden, dass Mitglieder den Verein verlassen“, machte die Geschäftsführerin deutlich. Und genau das ist die aktuelle Situation. Es gibt für jeden angebotenen Kurs nur einen Übungsleiter oder eine Übungsleiterin. Fällt da mal jemand aus, fällt auch der Kurs aus – was wieder zu Ärger bei den Kursteilnehmern führt.

Ein weiteres Problem ist die nicht nutzbare Sporthalle am Stromberg und der damit verbundene Umzug in andere, aber deutlich kleinere Hallen. Weil man sich dort dann die Zeiten noch mit anderen Vereinen teilen muss, müssen zwangsläufig Kurse verkürzt werden oder ausfallen. „Allein deshalb haben mindestens zehn Mitglieder den Verein verlassen“, machte Josef Baten deutlich.

Georg Waerder, aktuell Beisitzer in der Handball-Abteilung, erklärte, dass bei einer Auflösung des Vereins auch die Handball-Abteilung betroffen wäre. Dies hätte zur Folge, dass wohl die Handballspielgemeinschaft mit dem SV Haldern und dem TV Mehrhoog vor dem Aus gestanden hätte. Waerder ging aber auch die Problematik der nicht nutzbaren Halle am Stromberg ein. Dadurch muss auch der Handball-Nachwuchs ständig zu den Hallen nach Mehrhoog oder Rees gebracht werden. „Das gefällt nun auch nicht allen Eltern“, meinte Waerder, der nicht an eine mittelfristige Rückkehr in die Isselburger Halle glaubt.

Der 1887 gegründete Isselburger Turnverein ist der älteste Sportverein in Isselburg und könnte damit 2027 sein 140-jähriges Bestehen feiern. Mit dem neu aufgestellten Vorstand sind die Chancen, diesen Geburtstag feiern zu können, zumindest gestiegen. 

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